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[reinholdlöffler]

Hallo Thomas, hallo sonstige Interessierte.

Ich stelle mich kurz vor, damit man mich besser einordnen kann.

Ich heiße Reinhold Löffler, bin 59 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei großen Buben. Ich lebe und bin aufgewachsen in einem kleinen Dorf auf der schwäbischen Alb im Landkreis Sigmaringen.

Ich beobachte die Situation von Thomas jetzt schon über zehn Jahre. Es ist nicht nur eine Ungerechtigkeit, sondern ein riesen Skandal, was ihm und seiner Familie widerfahren ist. Das Unrecht liegt darin, daß ihm die Ausübung seines Berufs untersagt, d.h. die "Missio" ohne Angabe von Gründen entzogen wurde(laut Kirchenrecht kann eine Mssio vom Bischof nur aus schwerwiegenden Gründen entzogen werden). Der Skandal liegt darin, daß trotz intensiver Bemühungen von Thomas diese Gründe nach über zehn Jahren immer noch nicht vorliegen. Meiner Meinung nach muss dieses willkürliche Verhalten des Bischofs zur Rechenschaft gezogen werden.

Auch in unserer Erzdiözese Freiburg gab und gibt es vermutlich immer noch Vorkommnisse, welche durch Macht und Willkür durchzogen sind. Aber durch Menschen (Opfer von psychischer und physischer Gewalt) wie Thomas und viele Mitstreitende konnte auf strukturelle Mißstände hingewiesen werden. Schließlich wurde ein unabhängiges Gremium gebildet und eingesetzt, welches in vierjähriger Arbeit eine umfangreiche Aktenanalyse im April, der Öffentlichkeit zur Einsicht, vorgelegt hat. Daraus geht hervor, dass die Schuld der Amtsvorgänger des heutigen Bischofs hauptsächlich im Vertuschen und Verharmlosen von Straftaten besteht. Wir dürfen dieses Verhalten von Würdenträgern, das unserer Kirche schadet, nicht mehr zulassen.

Lieber Thomas und Mitstreitende , viel Erfolg bei dieser wichtigen Arbeit!

Salü Reinhold

[thomashotz]

Hallo Reinhold
Danke für den engagierten Beitrag. Ja, die unrechtmässige Ausübung von Macht schadet der Kirche. Der Pro-Test ist ein Zeichen-für ein glaubwürdiges Kirchesein, attraktiv für alle, die Trost brauchen und alle, die Lebensfreude im Überfluss besitzen und davon gern ein wenig weiterschenken.

[thomashotz]

Hallo Reinhold und hallo Mitstreitende

Ich würde mich freuen über mehr Echo. So können auch Ideen entstehen. Und ausdrücklich ist das Forum auch da zum Hinterfragen, in alle Richtungen.
Auch ich werde mich stellen,wenn jemand mit konkret sagt, wann (Datum) ich was (Ereignis, Wortlaut etc.) angeblich falsch gemacht habe.

Und dann fände ich es vorteilhaft, was du als falsch erkannt hast, auch der betreffenden Person mitzuteilen, so entsteht die Chance auf Veränderung.

Viele kleine Menschen
an vielen kleinen Orten
die viele kleine Schritte tun,
verändern das Gesicht der Welt.
(aus Afrika)

Danke, Reinhold, dass du Gesicht zeigst, Gruss Thomas

[thomashotz]

Aus aktuellem Anlass - das Forum wirkt wie im Winterschlaf - will ich meinen Aufruf v. 18.11.2023 bekräftigen:
Es würde helfen, wenn jemand mal kommentiert: weshalb dieses weit verbreitete Verstummen?

5. Über das Schweigen

Als Grundlage muss klar sein, der Problemkern der Missbrauchsfälle ist nicht sexueller Natur sondern der Problemkern ist manipulatives Schweigen. Die menschliche Erotik will weder zerredet noch totgeschwiegen sein, sie ist Lebendigkeit und Gefahr, Geheimnis und Offenbarung zugleich. Und es sind u. a. die Religionsgemeinschaften, die mithelfen, der Zärtlichkeit eine Sprache zu geben und sie menschlich zu verantworten, in ihrer ganzen weiten Vielfalt. Krank und schräg wird es erst dann, wenn da manipulatives Schweigen auf den Plan tritt.

Dem Wort freie Bahn zu verschaffen, ist der Schlüssel zur Lösung, in gar jeder Ausprägung von Machtmissbrauch.
Es würde der Sache enorm dienen, wenn jemand kommentiert, weshalb sie oder er schweigt bzw. die letzten Jahre geschwiegen hat. Habe ich etwas falsches gesagt oder gemacht? Wann (Datum)? Was (Ereignis, Wortlaut)?

Freilich, der Hauptgrund für das Stillbleiben ist, dass jede und jeder genug eigenes zu bearbeiten hat, und das ist ja auch legitim. In diesem Fall können Sie mein heutiges Alarmsignal ignorieren, ich will Sie nicht abhalten von etwas Wichtigerem.

[Walter.Holenstein.]

Kein Wunder, dass fast alle verstummt sind. Weil man sowieso keine Antworten erhält. Das Totschweigen in der kath. Kirche hat sich Jahrzehnte lang bewährt und wird wohl ewig weitergehen.

[thomashotz]

Danke Walter, wohltuend, deine Diagnose

Siehe hierzu aus aktuellem traurigem Anlass: „Gefragt, was er der Nachwelt für den Fall seines Todes ans Herz legen möchte, sagte Nawalny einmal: «Gebt nicht auf. Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.»“

Aber das ist natürlich nicht immer so einfach. Die Schweigensblockade zermürbt. Man hätte schon gute Lust, aufzugeben.